Wer Ohren hat zu hören, der höre!

+++ Wenn abends um 19:30 Uhr plötzlich die Kirchenglocken zu läuten anfangen, dann wollen sie in diesen Zeiten daran erinnern, dass wir Christen eine Hoffnung haben, die wir im Gebet zu Gott äußern können. Gleichzeitig wollen sie zur Besinnung und zum Innehalten anregen. Das haben Kirchenglocken so an sich: Sie laden ein zum Gottesdienst und zum Gebet, erinnern aber auch an etwas…

Seit Ende März läuten unsere Glocken täglich um 19:30 Uhr für fünf Minuten und laden ein zum gemeinsamen Gebet für alle Menschen, die von der Corona-Krise betroffen sind. Aneinander denken, füreinander beten, miteinander geduldig ausharren – so teilen wir unsere Verbundenheit miteinander. (rk)

Mit dem nachfolgenden Gebet (auch zum Download auf ihren lokalen PC) beten wir in ökumenischer Gemeinschaft aller christlichen Kirchen:

Ökumenisches Gebet in Zeiten der Corona-Krise 

Guter und barmherziger Gott! In Zeiten von Verunsicherung und Krankheit kommen wir gemeinsam zu Dir und werfen alle unsere Sorgen auf Dich. Du schenkst uns neue Zuversicht, wenn uns Misstrauen und Unsicherheit überwältigen. Du bleibst uns nahe, auch wenn wir Abstand voneinander halten müssen. Wir sind bei dir geborgen, selbst wenn wir den Halt zu verlieren drohen. 

Wir bitten dich: für alle Menschen, die sich mit dem Corona-Virus angesteckt haben und erkrankt sind; für alle Angehörigen, die in tiefer Sorge sind; für alle Verstorbenen und für die, die um sie trauern; für alle, die Angst um ihren Arbeitsplatz haben und um ihre Existenz fürchten. Sei ihnen allen nahe, gib ihnen neue Hoffnung und Zuversicht, den Verstorbenen aber schenke das Leben in deiner Fülle. 

Wir bitten dich: für alle Ärztinnen und Ärzte, für alle Pflegenden in den Kliniken, Heimen und Hospizen; für alle, die Verantwortung tragen in Staat, Gesellschaft und Wirtschaft; für alle, die uns Tag für Tag mit dem Lebensnotwendigen versorgen; für alle Seelsorgerinnen und Seelsorger, die den Menschen Gottes Frohe Botschaft zusagen. Sei auch ihnen nahe und schenke ihnen Kraft, Mut und Zuversicht. 

Wir bitten dich: für die jungen Menschen unter uns, die Kinder und Jugendlichen, für alle, die um ihre Zukunft fürchten, für die Familien, die die erzwungene Nähe nicht gewohnt sind, für alle, die die Betreuung von Kindern und Jugendlichen übernommen haben. Sei ihnen allen nahe, schenke ihnen Geduld und Weitsicht, Verständnis und Hoffnung. 

Wir bitten dich: für die Menschen weltweit, deren Gesundheit an jedem Tag gefährdet ist, für alle, die keine medizinische Versorgung in Anspruch nehmen können, für die Menschen in den Ländern, die noch stärker von der Krankheit betroffen sind. Sei ihnen allen nahe und schenke ihnen Heilung, Trost und Zuversicht. 

Auch bitten wir dich für uns selbst: Lass uns trotz aller Sorgen den Blick für die anderen nicht verlieren und ihnen beistehen. Mache uns bereit, Einschränkungen in Kauf zu nehmen und lass uns dazu beitragen, dass andere Menschen nicht gefährdet werden. Erhalte in uns die Hoffnung auf dich, unseren Gott, der uns tröstet wie eine liebende Mutter und der sich aller annimmt. Dir vertrauen wir uns an. Dich loben und preisen wir, heute und alle Tage unseres Lebens bis in Ewigkeit. 

Wir beten mit der ganzen Christenheit auf Erden: 

Vater unser im Himmel
Geheiligt werde dein Name
Dein Reich komme
Dein Wille geschehe
wie im Himmel, so auf Erden
Unser tägliches Brot gib uns heute
und vergib uns unsere Schuld
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung
sondern erlöse uns von dem Bösen
denn dein ist das Reich
und die Kraft
und die Herrlichkeit
in Ewigkeit.
Amen.

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