Gedanken zum Gründonnerstag (Matthäus 26, 41)

Die Lage spitzt sich zu, die Situation wird zunehmend dramatisch. Alles Kämpfen und Durchhalten zehrt an den Kräften; alles Beten und Hoffen scheint aussichtslos. Irgendwann überkommt einen die große Leere und Müdigkeit… –

Auch wenn sie gemeinsam losgezogen sind, am Ende bleibt einer allein übrig. Die Freunde und Mitstreiter schaffen es nicht, ihm in der schwersten Zeit beizustehen und mit durchzuhalten. Ab jetzt ist Jesus auf sich allein gestellt.

„Wachet und betet, dass Ihr nicht in Anfechtung fallt!“ (Matthäus 26,41)

Dieser „Weckruf“ Jesu an seine Jünger gilt auch uns! Wach bleiben und beten, damit uns nicht doch noch die Angst überfällt und alles, was wir an Glauben und Vertrauen gewonnen haben, angesichts der Bedrohungen und Anfeindungen wieder verkümmert und vertrocknet.

Wollen will ich ja, aber können kann ich nicht – warum soll es uns anders gehen als den Jüngern? Auch in unserem Leben gibt es Zeiten, in denen wir durchhängen, müde werden, schwach sind. Vielleicht mögen uns die täglich gleichen schlechten Nachrichten, die immer noch steigenden Infektionszahlen von Covid-19, das Leid und Elend der Menschen, denen nicht geholfen werden kann, auch einfach nur müde machen und stumm werden lassen.

Das Tröstliche ist: Jesus macht seinen Jüngern in Gethsemane keine Vorwürfe – und uns auch nicht! Er kennt unsere Stärken und Schwächen, und hält dennoch zu uns! Wir wollen IHM ja die Treue halten, zu IHM stehen, IHN verteidigen, für IHN kämpfen und streiten, doch irgendwann geht doch auch uns „die Luft aus“!

Da geht es uns nicht anders als den „Profis“ (siehe Elia in 1. Könige 19,5) oder eben den engsten Mitarbeitern Jesu. ER bleibt bei uns, bleibt uns nahe, auch wenn wir müde werden!

ER stärkt uns und gibt uns neue Kraft – auch wenn unser Bitten und Flehen verstummt!

„Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Doch wird er nicht auslöschen!“(Jesaja 42,1) Auch wenn unser Glaubensleben – durch welche Umstände auch immer – auf „Sparflamme“ läuft: Jesus geht seinen Weg – den schwersten ohne uns, aber alles für uns!

Das gibt mir neue Kraft und Hoffnung – Dir auch?

Reiner Kutsche

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(Der Hoffnungsschimmer zum Download)

Quellenhinweis: Foto: epd bild/Arend, mit freundlicher Genehmigung der gep, Frankfurt/Main